Bundesregierung: „Die Shoah ist nicht Geschichte, sondern Teil der Gegenwart“

Für das Portal der Bundesregierung habe ich über die Gegenwärtigkeit der Shoah und die Perspektiven für die Zukunft reflektiert:

Hier online lesen.

„In einem Appell Überlebender der Shoah von 2009 stellen Vertreterinnen und Vertreter von Opferverbänden ernüchternd fest: „Die Welt hat zu wenig aus unserer Geschichte gelernt.“ Und das stimmt sowohl für die Shoah als Gewalterfahrung, als auch für den Umgang mit den Menschen, die die Shoah überlebt haben. Was macht es mit Menschen, die jahrzehntelang auf Anerkennung und Hilfe warten mussten? Welche Perspektiven auf das Leben und die Gesellschaft vermitteln sie ihren Kindern und Enkelkindern? Das sind Fragen, die auch für die jüngeren Generationen eine hohe Relevanz haben.

Traumata vergehen ja nicht und können auch nicht einfach wie eine Krankheit behandelt werden. So wirken sich auch die Erfahrungen nach dem traumatisierenden Ereignis darauf aus, ob und wie man ein Trauma verarbeiten kann. Etwa wenn man nicht als Opfer anerkannt wird. Das hat ja in Deutschland auch Jahrzehnte gedauert. Oder wenn man fortdauernde Diskriminierungserfahrungen machen musste und ausbleibende Teilhabechancen hatte, weil man als Kind die Bildungsmöglichkeiten nicht bekommen hat. Manche leben in sozialer Not, weil die körperliche Schwäche und seelische Leiden sich auf die Berufsmöglichkeiten ausgewirkt haben.“