Deutschlandfunk: Wenn die Erinnerungen krank machen

Interview des Deutschlandfunks anlässlich 30 Jahre AMCHA in Israel

Als 1987 in einer Jerusalemer Wohnung Psychotherapeuten, die selbst Überlebende der Shoah waren, zusammenkamen, um über adäquate Hilfe für ihre Leidensgenossen zu beraten und AMCHA zu gründen, war ihnen sicher nicht bewusst, welche Entwicklung die Organisation in den drei Jahrzehnten danach machen würde.

Heute zählt AMCHA zu den größten psychosozialen Hilfsorganisationen weltweit: fast 20.000 Überlebende der Shoah und ihre Nachkommen finden jährlich in einem der 15 Zentren in Israel Hilfe und Unterstützung.

Von Anfang an haben die Klienten AMCHA mitgestaltet und zu ihrer Organisation gemacht. Sie schlugen vor, was sie benötigten und wie es sich am besten in die Praxis umsetzen ließe. Aus passiven, in Schuldgefühlen und Hilflosigkeit gefangenen „Opfern“ wurden dabei „Überlebende“, Menschen, die die Gestaltungsmacht über ihr eigenes Leben zurückerlangen. Auch wenn der Schmerz über die erlittenen Verluste nicht vergeht, gelingt es, die emotionalen Auswirkungen im täglichen Leben zu lindern.

Im Deutschlandfunk beschreiben der klinische Direktor von AMCHA, Dr. Martin Auerbach, und der Vorsitzende von AMCHA Deutschland, Lukas Welz, die aktuellen Herausforderungen der psychosozialen Hilfe für Überlebende und ihre Familien in Israel.